Zieglers auf Weltreise

Woche 47 - Brenton on Sea bis Montagu

08. März 2010 - 14. März 2010

 

Brenton on SeaMontag, 08.03.2010: Heute ist es bereits morgens sehr heiss. Den Vormittag verbummeln wir in unserer Unterkunft und geniessen die Aussicht aufs Meer. Um die Mittagszeit fahren wir an die Lagune von Knysna in ein Restaurant mit Kinderspielplatz. Wir bestellen uns eine Seafoodplatte, sind jedoch enttäuscht. Nach dem Mittagessen im Harbour House in der Kalk Bay gemeinsam mit unseren tschechischen Freunden vor ein paar Tagen liegt die Messlatte für frische Meeresfrüchte jedoch auch sehr hoch. Da es sehr heiss ist, beschliessen wir, den Nachmittag wieder am Pool zu verbringen. Am Abend ziehen Wolken auf und in der Ferne braut sich ein Gewitter zusammen.

 

Knysna Elephant SanctuaryDienstag, 09.03.2010: Heute ist es bewölkt. Wir fahren in den 30 Kilometer entfernten Elefantenpark. Dort machen wir eine Tour durch das Elefantenreservat. Unsere Jungs sind begeistert. Wir dürfen zusammen mit den Rangern bei der Elefantenherde aussteigen und die anmutigen Riesen füttern und streicheln. Carl darf sogar auf ein Elefantenbaby sitzen. Sein Kommentar: „Das fühlt sich so an, wie wenn der Papa nicht rasiert ist.“ Wir fahren anschließend weiter nach Plettenberg Bay und essen dort zu Mittag. Es ist nach wie vor bewölkt, so dass es uns nicht an den Strand lockt. Wir fahren lieber in einen Affenpark nahe Plettenberg Bay und spazieren durch einen Wald, in dem einheimische und exotische Affen frei leben. Unsere Jungs haben Spass. Carl erkennt die Lemuren aus dem Film „Madagascar“. „Hey Papa, die singen doch immer: I like to move it, move it...“  Auf dem Heimweg begegnen wir noch einer wilden Pavianfamilie am Wegesrand. Bei Regen fahren wir zurück nach Brenton-on-Sea.

 

SafariMittwoch, 10.03.2010: Über Nacht hat es geregnet und der Tag beginnt trüb. Den Vormittag verbringen wir wieder in unserem Guesthouse. Immer mehr rückt unsere Rückkehr nach Deutschland in den Mittelpunkt unserer Gedanken und Gespräche. Zum Mittagessen fahren wir nach Knysna. In Knysna Head sitzen wir im Restaurant Cornuti direkt an der gefährlichen Hafeneinfahrt in die Lagune. Am Nachmittag klart der Himmel etwas auf und wir fahren in ein Naturreservat nahe Plettenberg Bay und buchen eine Safari. Um drei Uhr geht es los. Auf einem 4WD-Unimog werden wir durchs Reservat gefahren. Vorbei an Antilopen und Zebras fahren wir zu den Löwen. Wir sind fasziniert von den anmutigen Tieren. Ein Männchen und drei Weibchen liegen im Schatten unter den Bäumen. Die Fahrt geht weiter zu zwei Nashörnern, denen die Hörner fehlen. Der Ranger berichtet, dass die Hörner absichtlich entfernt wurden, da die Tiere sonst vor Wilderern nicht sicher seien. Wir fahren weiter und sehen noch Krokodile, Büffel und Giraffen. Zwischenzeitlich hat es wieder begonnen zu regnen. Wir fahren noch an ein Wasserloch und sehen einer Nilpferdfamilie beim Planschen zu. Um sechs Uhr machen wir uns wieder auf den Weg nach Brenton. Müde und glücklich schlafen unsere Jungs bald ein.

 

Birds of EdenDonnerstag, 11.03.2010: Auch heute ist wieder schlechtes Wetter und wir entschliessen uns weiter zu fahren. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Barbara und Janosch, unseren Gastgebern, und fahren Richtung Jeffreys Bay. Kurz hinter Plettenberg Bay hört es auf zu regnen und wir halten bei  „Birds of Eden“, einem Vogelparadies, das uns von Janosch empfohlen wurde. Wir laufen durch den Urwald und sehen viele exotische Vögel. Einigen davon sind wir bereits in Australien begegnet. Nach kurzer Zeit fängt es wieder an zu regnen. Um halb eins fahren wir weiter. In Storm River Village machen wir eine kurze Mittagspause, dann geht die Fahrt weiter nach Jeffreys Bay. Wir quartieren uns in einer netten Unterkunft mit Meerblick ein. Das Meer sehen wir jedoch wegen des Nebels nicht. Wir gestehen uns ehrlich ein, dass auch unsere Reiselaune zunehmend getrübt ist. Es zieht uns nach Hause. Wir beschliessen, unseren Südafrikaaufenthalt zu verkürzen. Unsere eigentlich geplante Safari im Krüger Nationalpark haben wir wegen der Malaria-Gefahr so oder so schon verschoben, auf eine Zeit, in der Carl und Peter grösser sind. Bis nach Durban wollen wir auch nicht mehr fahren. Vielmehr lockt es uns zurück nach Kapstadt. Die Kapregion hat uns sehr gut gefallen und es gibt dort noch viel zu sehen. Die Gardenroute konnte uns bis hier nicht wirklich begeistern, wobei das schlechte Wetter sicher seinen Teil dazu beigetragen hat. Carl hat seit der Safari einen Schnupfen aber er hält sich tapfer. Am Abend gehen wir in einem sehr netten Restaurant am Strand essen. Es gibt Straussen- und Springbocksteak vom Grill.

 

OudtshoornFreitag, 12.03.2010: Es scheint, als wolle der Wettergott uns bereits auf Deutschland einstimmen. Es ist nebelig, trüb und kühl. Nach dem Frühstück brechen wir auf. Kurz nachdem wir im Auto sitzen fängt es an zu regnen. Auf Höhe des Tsitsikama Nationalparks sieht man keine 50 Meter weit und man wähnt sich in einer Waschküche. Erst in der Nähe von Plettenberg Bay hört es auf zu regnen. Wir essen erneut im Restaurant Cornuti zu Mittag. Auch heute schmeckt uns das frische Thunfischsteak auf CousCous mit Ingwer hervorragend. Anschließend fahren wir weiter nach George. Hier verlassen wir die Küste und fahren über den Outeniqua Pass nach Oudtshoorn, der Hauptstadt der Straussenzucht. Bereits auf der Passstrasse reisst der Himmel auf und wir haben auf der Passhöhe strahlend blauen Himmel. 15 Kilometer hinter Oudtshoorn finden wir ein schönes Guesthouse in den Bergen. Die Jungs spielen im Garten, Katrin liest und Christian schreibt Tagebuch. Ein traumhafter Sonnenuntergang beendet den Tag.

 

Cango CaveSamstag, 13.03.2010: Nach dem Frühstück fahren wir weiter in die Bergwelt von Oudtshoorn zu den bekannten Cango Caves, einem riesigen Tropfsteinhöhlensystem, welches bis heute noch nicht komplett erkundet ist und in dem bereits die Ureinwohner Afrikas lebten. Wir buchen die normale Höhlenerkundungstour und werden über 600 Meter tief in den Berg durch verschiedene Hallen geführt. Es gäbe auch eine Abenteuer-Tour, welche einen noch tiefer in das Höhlensystem führt. Diese können wir aber aus zwei Gründen nicht buchen. Die zwei Gründe sind ein „zu kleines“ und ein „zu großes“ Familienmitglied. Letzteres käme nämlich durch manche engen Passagen gar nicht hindurch. Nun ja, die normale Tour ist faszinierend genug. Immer wieder gelangen wir durch schmale Gänge in neue Hallen mit faszinierenden Stalagmiten und Stalaktiten. Nach einer Stunde unter der Erde fahren wir nach Oudtshoorn. Das im Reiseführer empfohlene Restaurant hat leider geschlossen. Wir finden ein anderes, das Essen ist jedoch enttäuschend. Bereits als die Kellnerin an den Tisch kommt und sich für die etwas längere Wartezeit entschuldigt, da der Koch noch unser Fleisch auftauen müsse, sind wir bedient. Wir fahren weiter durch die sogenannte kleine Karoo, eine karge Landschaft mit roter Erde, umgeben von den Bergen des Zentralmassives, die uns etwas an das Outback in Australien erinnert. Am Abend erreichen wir Montagu. Hier quartieren wir uns in der Ancorage Lodge ein und fahren in die Stadt zum Abendessen. Wir bekommen eine fast identische Speisekarte, wie bereits heute Mittag in Oudtshoorn vorgesetzt und sind erst einmal skeptisch. Aber das Essen schmeckt gut und der Service ist sehr zuvorkommend. Da sich unser Tagebuch mittlerweile fast wie ein Restaurantführer liest, werden wir allerdings versuchen, die kommenden Tage ausführliche Essens- und Restaurantbeschreibung zu reduzieren.

 

Weingut SeidelbergSonntag, 14.03.2010: Nach dem Frühstück fahren wir weiter durch die Bergwelt der Karoo und erreichen nach gut einer Stunde Paarl. Hier besuchen wir das Weingut Seidelberg. Ein Ort zum Wohlfühlen. Unter alten Eichen sitzen wir im Schatten mit Blick auf den Tafelberg und den Lions Head in der Ferne. Das hervorragende Rinderfilet sei, wie versprochen, hier nur kurz erwähnt. Dazu gibt es einen Seidelberg Shiraz, der im Glas ein kräftiges Purpurrot zeigt. Das Bukett enthält Aromen, die uns begeistern. Sie erinnern an Heidelbeeren. Diese fruchtigen Aromen gehen mit dem Pfeffer und geräuchertem Speck ein harmonisches Spiel ein. Am Gaumen meldet sich erneut ein Auftakt voll süßer Heidelbeeren. Darauf folgen Gewürznelken und eine Spur Pfeffer. Die Tannine sind weich und gut in den kräftigen Körper eingebunden. Die Aromen verändern sich mit der Luft. Nun schmecken wir auch noch Zimt heraus. Im langen Finale kommt ein Eindruck von Süßholz auf. Wir geniessen während unsere Jungs sich auf dem angrenzenden Spielplatz vergnügen. Anschließend fahren wir nach Camps Bay und beziehen wieder unser Penthouse in der Villa von Adam, der sich freut, uns und die Jungs wiederzusehen.

Zurück zur Übersicht Südafrika...