Zieglers auf Weltreise

Woche 35 - Adelaide bis Great Ocean Road

14. November 2009 - 20. Dezember 2009

 

American RiverMontag, 14.12.2009: Wir können uns noch immer nicht ins Internet einwählen. Bevor wir also nach Kangaroo Island aufbrechen, müssen wir unbedingt klären, ob wir einen Virurs auf unserem Computer haben. Nachdem wir alles zusammen gepackt haben, fahren wir zum nächst gelegenen Internet-Hotspot bei MacDonalds in Glenelg, einem Vorort von Adelaide. Hier bekommen wir problemlos Internetzugang. Wir sind erleichtert. Allerdings kann Katrin die Fähre nach Kangaroo Island nicht mehr über das Internet buchen. Das geht erst für den nächsten Tag. Wir fahren zurück zum Campingplatz und buchen dort über das angegliederte Reisebüro einen der letzen drei Plätze auf der Fähre um 18 Uhr. Weil alles so kurzfristig ist, müssen wir schon im Reisebüro per Kreditkarte den vollen Preis bezahlen (388 AUD), statt nur die 10 Prozent Anzahlung. Kein Problem. Auf dem Weg zum Auto gibt Christian Katrin den Kreditkartenbeleg und zeigt dezent mit dem Finger auf  den Abbuchungsbetrag: 38,80 AUD – ups! Wir freuen uns über die günstige Überfahrt und hoffen, dass die nette Dame vom Reisebüro deswegen keine allzugrossen Schwierigkeiten bekommt.  Bis wir Richtung Fähre aufbrechen müssen, bummeln wir durch den netten Ort Glenelg. Carl und Christian bekommen dort kurzfristig einen neuen Haarschnitt verpasst – Peter gibt uns deutlich zu verstehen, dass er heute nicht die Haare geschnitten bekommen möchte. Das wird also auf später verschoben. Nach dem Mittagessen brechen wir auf und sind pünktlich zum Einchecken an der Fähre in Cape Jervis. Die Überfahrt dauert eine dreiviertel Stunde, dann legen wir auf Kangaroo Island in Penneshaw an. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde Autofahrt sind wir in einem kleinen Ort namens American River und schlagen dort auf dem einfachen Campingplatz direkt am Fluss unser Quartier auf. Nachdem die Kinder im Bett sind, sitzen wir noch auf unsern Stühlen und bewundern den unglaublich funkelnden Sternenhimmel, der sich im glatten Wasser des Flusses spiegelt.

 

Kangaroo IslandDienstag, 15.12.2009: Wir haben alle sehr gut geschlafen. Der Ausblick von unserem Stellplatz in American River ist traumhaft. Wir packen zusammen und fahren zum Brunch nach Kingscote. Danach fahren wir der Küste entlang nach Emu Bay. Wir legen den Vierradantrieb ein und fahren mit dem Auto direkt an den Strand. Dort bauen wir unsere Markise auf, denn die Sonne brennt und ein bisschen Schatten tut Not. Katrin liest, während sich die drei Jungs im Meer vergnügen. Das Wasser ist erfrischend, aber nicht wirklich kalt. Vor allem Carl hat in seinem neuen Neoprenanzug jede Menge Spass. Nach dem Badestopp fahren wir weiter nach Stokes Bay. Peter ist zwischenzeitlich eingeschlafen, so dass nur Carl und Christian die Höhlenwanderung zum Strand machen. Hier springt Carl erneut ins Wasser. Dann geht die Fahrt weiter entlang der traumhaften Küste. Die Landschaft kommt uns wie eine Mischung aus Toskana, Irland und Skandinavien vor. Am Abend erreichen wir den Campingplatz nahe dem Flinders Chase Nationalpark. Direkt vor unserem Landcruiser hängt eine Koala-Mama mit ihrem Baby in den Zweigen eines Eukalyptusbaumes. Am Abend bekommen wir Besuch von vielen Wallabies, die über den Campingplatz hüpfen. Um halb neun fallen die Jungs und Katrin müde ins Bett. Christian arbeitet noch an der Internetseite.

 

Kangaroo IslandMittwoch, 16.12.2009: Wir brechen um 10 Uhr auf. Unseren ersten Stopp machen wir in Little Sahara, einer Sanddünenlandschaft an der Südküste von Kangaroo Island. Die Dünen sind jedoch zu steil und zu hoch, so dass wir uns gegen die Kletterpartie entscheiden. Die Fahrt geht weiter zur Seal Bay. Hier lebt eine recht grosse Seelöwenkolonie. Wir laufen den Wanderweg entlang zur Küste. Die geführte Tour direkt an den Strand lassen wir aus Zeitgründen aus, da unsere Fähre bereits um halb zwei fährt. Wir können die Tiere jedoch auch vom Wanderweg aus gut beobachten. Carl ist allerdings viel mehr an dem zehn Meter langen Walskelett interessiert, das gut erhalten in den Dünen liegt. Er ist fest davon überzeugt, dass es sich um einen Dinosaurier handelt. Wir fahren nach Pennshaw, wo unsere Fähre pünktlich um halb zwei Richtung Festland ablegt. Wir fahren weiter bis Port Elliot. Hier hat es einen schönen Campingplatz direkt am Meer. Katrin und die Jungs gehen am Abend noch baden. Mit Einbruch der Dämmerung fängt es an zu nieseln. Katrin aktualisiert die Internetseite und geht erst spät ins Bett.

 

Donnerstag, 17.12.2009: Es hat die ganze Nacht geregnet. Wir sind unentschlossen, ob wir noch eine Nacht bleiben sollen oder weiterfahren. Der Regen nimmt zu und wir entschliessen uns, weiterzufahren. Wir packen unser nasses Zelt zusammen und brechen gegen zwölf Uhr auf und schalten zur Abwechslung zum ersten Mal die Heizung statt der Klimaanlage im Auto ein. Wir fahren die Küste entlang nach Südosten und erreichen am Nachmittag Robe. Dort entschliessen wir uns, aufgrund der unsicheren Wetterlage, eine Cabin zu mieten. Am Nachmittag scheint die Sonne und wir können unser Zelt und die Markise trocknen. Katrin wäscht Wäsche und Carl und Peter toben mit neuen Freunden aus Shanghai auf der Hüpfburg. Am Abend skypen wir noch mit Grossmama und Ursel.

 

Blue LakeFreitag, 18.12.2009: Carl steht um halb acht auf, während Katrin und Peter noch schlafen. Nach einer Dusche und dem obligatorischen Nutellabrot mit Kaba, skypen wir mit Maggie, Basti und Uli. Dann sind auch Katrin und Peter wach und wir müssen uns beeilen, um bis zehn Uhr pünktlich auszuchecken. Wir fahren nach Mt. Gambier. Dort machen wir einen kurzen Stopp am Vulkansee. Der Vulkan ist für australische Verhältnisse erst „vor kurzem (vor 30.000 Jahren)“ ausgebrochen. Der Kratersee hat zwischen November und Februar eine beeindruckende Blaufärbung. Danach wird das Wasser wieder grau. Wir fahren weiter nach Port Fairy. Es stürmt fürchterlich und die dunklen Wolken, verheissen nichts Gutes, so dass wir unser Zelt wieder gegen vier Wände eintauschen. Auf dem Campingplatz treffen die Jungs die Freunde aus Shanghai wieder. Katrin bucht am Nachmittag die Campingplätze in Victoria und New South Wales vor, was sich gar nicht einfach gestaltet, da nach Weihnachten aufgrund der Sommerferien ganz Australien auf Reisen geht. Zum Abendessen gibt es Steak und Nudeln. Die Internetverbindung funktioniert am Abend nicht, so dass Katrin dazu kommt noch ein paar Weihnachtskarten zu schreiben.

 

Twelve ApostlesSamstag, 19.12.2009: Von Südaustralien nach Victoria (nach Mt. Gambier) haben wir mal wieder eine Zeitzonenänderung und haben eine halbe Stunde verloren. Dementsprechend spät stehen wir auf und haben ordentlich zu tun, unsere Sachen rechtzeitig bis zehn Uhr im Auto zu verstauen. Über Nacht hat es wieder geregnet und wir sind froh, nochmals in einer Cabin geschlafen zu haben. Katrin reklamiert an der Rezeption den nicht funktionierenden Internetzugang und wir bekommen das Geld zurück. Wir fahren in  den Tower Hill State Forest, einen Vulkankrater, in dem es eine reiche Tierwelt zu beobachten gibt. Tatsächlich erblicken wir nach kurzer Zeit den ersten Koala in den Bäumen. Christian macht mit den Jungs eine 1,5 km Wanderung entlang der Lavazunge, während Katrin fieberhaft Campingplätze antelefoniert, um Reservierungen vorzunehmen. Als wir weiterfahren begegnen uns im Krater noch einige Emus. Ein weiteres Australien Highlight steht jetzt auf dem Programm - die Great Ocean Road. Nach einer Stunde Autofahrt erreichen wir den ersten Aussichtspunkt. Es ist bewölkt, aber die Sandsteinformationen im tobenden Meer sind auch ohne Sonne äusserst beeindruckend. Wir sind jedoch nicht alleine. Die bereits im Reiseführer beschriebenen „Asiaten-Busse“ begleiten uns die komplette Great Ocean Road. Massen von Touristen drängeln sich an den Hauptattraktionen wie Loch Ard und den 12 Aposteln. Es macht trotzdem Spass über die Klippen zu wandern, etwas über die Geschichte der gestrandeten Schiffe zu erfahren und den riesigen Wellen zuzusehen, die sich an den Felsen brechen. Am Nachmittag kommt sogar kurz die Sonne zum Vorschein. Wir sind von der Landschaft sehr angetan und vergessen die Zeit. Um halb sechs haben wir noch 100 km vor uns bis  Apollo Bay. Doch wir haben Glück und bekommen in Apollo Bay die wahrscheinlich letzte freie Cabin – ein Wohnwagen mit Anbau. Der Campingplatz liegt direkt am Strand, an dem eine Seelöwenkolonie lebt. Wir sind jedoch zu müde, um noch eine Strandwanderung zu machen. Nach dem Essen gehen wir alle zügig ins Bett.

 

Great Ocean RoadSonntag, 20.12.2009: Apollo Bay ist ein netter Ort am Meer und hat einen schönen Spielplatz. Wir holen uns einen Kaffee und Croissants und frühstücken, während die Kinder sich dort austoben. Dann fahren wir weiter Richtung Melbourne. An einem tollen Surfspot legen wir einen Zwischenstopp ein. In Lorne machen wir Mittagspause und essen in einem Seafood-Restaurant zu Mittag. Nebenan kaufen wir noch frischen Thunfisch und Riesengarnelen. Am Nachmittag kommen wir auf unserem Campingplatz in Melbourne an. Hier haben wir bis zum 24. einen Platz reserviert, ab dem 22. auch für Maggie und Basti. Aber für den 24.12. haben wir uns auf dem Campingplatz eine Hütte gemietet, so dass wir in vier Wänden Weihnachten feiern können. Zudem ist für den 24.12. Regen angesagt. Der Campingplatz selber ist nichts Tolles, aber für einen Stadtcampingplatz völlig in Ordnung.

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