Zieglers auf Weltreise

Woche 28 - Broome bis Exmouth

26. Oktober 2009 - 01. November 2009

 

Sun Pictures - BroomeMontag, 26.10.2009: Tobi und Heike wollen früh los, da ihr Auto einen Ölwechsel braucht. Ihre Batterie ist leer und Christian kann sich für die Starthilfe revanchieren. Wir packen zusammen und wollen auch früh los, da wir uns in der Stadt noch das älteste Kino der Welt ansehen möchten. Wir verabreden uns mit den Schweizern locker am Eighty Mile Beach. Doch als wir losfahren wollen, springt das Auto nicht an. Auch bei uns scheint die Batterie leer zu sein. Katrin fragt den Nachbarn nach Starthilfe und bereitwillig kommt er mit seinem Landcruiser. Doch es tut sich nichts. Unser Lurchi will auch nach mehreren Versuchen nicht anspringen. Es kommen noch verschiedene Freunde des Nachbarn hinzu. Der Schwager unseres Nachbars kommt mit einem LKW Starterkabel und dann klappt es. Wir bedanken uns bei den Jungs und fahren direkt zu einem Batteriefachhändler in der Stadt. Er misst die Batterie durch und sagt, dass sie in  Ordnung sei. Er vermutet, dass es eher am Kontakt liege. Diesen wechselt er aus. Unser Auto springt problemlos an und wir fahren in die Stadt. Dort gehen wir einkaufen und bummeln durch die Stadt. Wir schauen uns das Kino an und schlendern gemütlich zurück zum Auto. Als wir losfahren wollen, geht wieder nichts. Da wir ein Dual Batterie System haben versuchen wir das Auto mit der zweiten Batterie zu starten, aber nichts tut sich. Eine Frau, die uns gegenüber parkt, kommt vom Einkaufen zurück und gibt uns Starthilfe, aber auch hier sind mehrere Versuche zwecklos. Katrin ruft zuerst den Batteriefachhandel an. Der Mechaniker bedauert den Vorfall, kann uns aber nicht helfen. Also ruft Katrin beim RAC, dem australischen ADAC, an und uns wird Hilfe innerhalb von 15 Minuten zugesichert. Tatsächlich kommt die Hilfe nach 20 Minuten. Der Mechaniker hat ebenfalls ein LKW Starterkabel und prompt springt unser Auto an. Er stellt fest, dass unsere Batterie kaputt ist. Wir fahren direkt in seine Werkstatt und lassen uns eine neue Batterie einbauen. Danach startet unser Lurchi wieder problemlos. Da es mittlerweile halb vier ist, entscheiden wir uns eine weitere Nacht in Broome zu bleiben, da es bis zum Eighty Mile Beach 380 km sind.

 

Eighty Mile BeachDienstag, 27.10.2009: Am frühen Nachmittag kommen wir auf dem Campingplatz am Eighty Mile Beach an. Unsere Schweizer Freunde sind schon seit gestern hier und neben ihnen hat es noch einen Platz frei. Am Nachmittag gehen wir alle zusammen an den Strand, der aus endlos vielen Muscheln besteht. Baden sollte man hier am Meer lieber nicht – es gibt Haie. Aber es geht sehr flach ins Wasser, so dass man zumindest die Füsse erfrischen kann. Für Peter reicht es sogar für ein vergnügliches Bad. Auf dem Campingplatz tummeln sich in der Dämmerung wieder einige Kängurus. Nach dem Abendessen gehen wir alle früh ins Bett. 

 

Mittwoch, 28.10.2009: Wir sind schon früh wach und packen zusammen. Nach dem Frühstück geht es los Richtung Port Hedland. Nach 250 km und knapp drei Stunden Fahrt erreichen wir die Industriestadt. Hier wird jede Menge Eisenerz verladen das in Newman abgebaut wird. Port Hedland ist Australiens grösster Exporthafen für Eisenerz und hat dementsprechend einen stark industriellen Charakter. Wir fahren auf den Campingplatz am Cooke Point. Hier ist es unerträglich heiss und es hat so viele Fliegen, dass zum ersten Mal unser Moskitonetz zum Einsatz kommt. Anschließend machen wir Fotos von unserem Auto, da wir langsam daran denken müssen, Lurchi zu verkaufen. Nach dem Abendessen und nachdem die Kinder eingeschlafen sind, setzt Katrin die Anzeige für unser Auto online.

 

Karijini NPDonnerstag, 29.10.2009: Wir verlassen die Küste und fahren ins Outback Richtung Karijini NP. Es ist so heiss, dass man ohne Handtuch nicht auf den Autositzen sitzen kann, aber die Klimaanlage sorgt für angenehme Temperaturen im Auto. Auf dem Weg sehen wir mehrere grosse Buschfeuer. Am Auski Roadhouse machen wir Mittagspause. Als wir aussteigen sind die Temperaturen vergleichbar mit einer Biosauna. Katrin fragt im Roadhouse nach den Temperaturen und uns wird gesagt, dass heute im nahe gelegenen Marble Bar 57° C im Schatten gemessen wurden. Nach dem Mittagessen fahren wir weiter in den Karijini Nationalpark. Hier finden wir einen schönen Stellplatz mitten im Outback. Es sind wieder Dingo-Warnschilder aufgestellt, die dazu anhalten, Kinder nicht aus dem Auge zu lassen. Wir treffen Heike und Tobi, die wir bereits in Broome kennengelernt haben, wieder. Da es im Wohnmobil zu heiss zum Schlafen ist, bauen wir unser Bodenzelt für die Schweizer Freunde auf. Zum Abendessen gibt es Porterhouse Steaks vom Grill mit Salat. Nach Sonnenuntergang wickelt Katrin Peter. Sie legt die volle Windel in eine Plastiktüte eingepackt etwas Abseits und bringt die Kinder ins Bett. Als Christian von der Buschtoilette wiederkommt steht an unserem Auto ein grosser Dingo, der sich die Windel schnappt und im Busch verschwindet. Später kommen noch Heike und Tobi vorbei und wir verbringen einen netten Abend gemeinsam mit Tankredi und Renate.

 

Fern PoolFreitag, 30.10.2009: Wir merken, dass unser Kühlschrank trotz Gasbetrieb nicht mehr richtig kühlt. Der Deckel hat sich aufgrund der Hitze verzogen und schliesst nicht mehr richtig. Am späten Vormittag fahren wir zur Dales Gorge. Wir steigen die Schlucht hinunter zum Fortescue Wasserfall. Von dort laufen wir weiter zum Fern Pool, einer schönen Badestelle mit zwei Wasserfällen. Hier gehen wir alle schwimmen und essen einen Snack zum Mittagessen. Anschließend laufen wir noch ein Stück die Dales Gorge entlang. Als die Kinder zu müde werden und die Schlucht enger wird kehren wir um und gehen zurück zum Auto. Mit unserem Allradantrieb können wir auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, der Minenstadt Tom Price, einen Abstecher zum Oxer Lookout machen. Hier treffen vier Schluchten aufeinander. Das sieht schon von oben beeindruckend aus und ist bestimmt mehrere Wanderungen wert. Aber bei den momentanen Temperaturen ist uns das mit den Kindern im wahrsten Sinne des Wortes „zu heiss“ und wir fahren weiter nach Tom Price. Dort finden wir einen Campingplatz am Fusse des Mount Nameless. Wir erkundigen uns nach einer Minentour, aber leider findet die nächsten beiden Tage keine statt. Am Abend fahren statt dessen Christian und Tankredi mit Peter, Carl und Romeo noch mit dem Landcruiser auf den Mount Nameless. Dorthin führt ein schön steiler 4WD Track und es kommt sogar die „Low Gear“-Einstellung des Vierradantiebs zum Einsatz. Den grossen und kleinen Jungs macht es Spass. Vom Berg hat man einen schönen Ausblick auf Tom Price, die Mine und die Umgebung. Die Stimmung wird etwas getrübt, als Peter Romeo einen Stein an den Kopf wirft und Romeo blutet. Es ist jedoch keine tiefe Wunde und der Schreck ist schnell überstanden und Peter hat hoffentlich etwas gelernt. Zurück am Campingplatz gibt es Abendessen und schon wieder geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.

 

Samstag, 31.10.2009: Nach dem Frühstück fahren wir nach Tom Price. Nachdem wir die nötigsten Lebensmittel eingekauft, gehen wir noch im Baumarkt vorbei und kaufen Isolierklebeband für unseren Kühlschrank. Mit den Klebebändern kann Christian wieder eine vernünftige Isolierung herstellen. Katrin  kauft auf einem Flohmarkt noch ein paar gebrauchte Kinderbilderbücher. Als Peter in eines der Bücher mit abgebildeten Tieren schaut, sieht er weisse Hühner und meint: „Oh Papa – da – Kakadus!“. Wir sind wohl schon ganz schön lange in den Tropen. Wir tanken noch und verlassen dann Tom Price. Der Ort hat auf uns einen netten Eindruck gemacht – sehr freundliche Leute und die meisten Erwachsenen in unserem Alter, dazu noch viele Kinder – alles sauber und gepflegt. Wir wählen die unasphaltierte Strasse Richtung Nanutarra und sparen dadurch 50 km. Die Strasse ist in gutem Zustand, so dass wir auch hier nahezu 100 km/h fahren können. Peter schläft nach kurzer Fahrt ein. Carl darf auf dem Laptop einen Dinofilm von Romeo anschauen. Wir brausen Richtung Westen. Die Landschaft ist eintönig. Es folgen mehrere Streckenabschnitte, die 20-30 km nur geradeaus führen ohne jegliche Kurve. Katrin liest und auch die Kinder schmökern in ihren neuen Büchern. Im Nanutarra Roadhouse machen wir Mittagspause. Nach insgesamt 600 km erreichen wir Exmouth noch vor Einbruch der Dunkelheit. Wir sind stolz auf unsere Kinder, die diese lange Fahrt ohne Quengelei durch gestanden haben. Auf dem Campingplatz werden wir von einem freilaufenden Emu begrüsst.

 

Leuchtturm von ExmouthSonntag, 01.11.2009: Nach dem Frühstück fahren wir kurz in die Stadt, um uns Flossen fürs Schnorcheln zu kaufen. Anschliessend gehen wir dem Tip unserer Campingplatznachbarn nach und fahren zur Turquoise Bay. Von Exmouth ist der Strand 60 km entfernt und wir fahren durch den Cape Range Nationalpark. Es erwartet uns ein traumhafter Sandstrand mit türkisfarbener Lagune. Christian und Carl gehen Schnorcheln, doch die Strömung ist recht stark und die Sicht unter Wasser nicht sehr gut, da viel Sand aufgewirbelt wird. Trotzdem sind viele und zum Teil sehr grosse Fische zu sehen. Nach kurzer Zeit treffen auch Renate, Tankredi, Romeo und Alessia ein. Die Freude ist gross und Carl und Romeo spielen den ganzen Nachmittag zusammen am Strand. Peter macht zwischenzeitlich Mittagschlaf, so dass Katrin und Christian eine Schnorcheltour machen können. Wir sehen eine Blaupunktrochen und grosse Papageienfische. Aber mit der Strömung und der schlechten Sicht ist es Katrin ziemlich unheimlich und sie will schnell wieder zurück ans Ufer. Am Abend fahren wir zurück nach Exmouth. Am Wegesrand stehen viele Wallabies und Kängurus. Wir machen noch einen kurzen Fotostopp am Leuchturm und sind um sechs zurück am Campingplatz. Carl, Peter, Romeo und Alessia spielen noch zusammen bis es dunkel wird. Dann heisst es für alle vier: „Ab ins Bett“.

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