Zieglers auf Weltreise

Woche 27 - Kimberleys bis Broome

19. Oktober 2009 - 25. Oktober

 

Emma GorgeMontag, 19.10.2009: Wir sind bereits um halb sieben wach und kommen zeitig los. Unser Ziel für den Vormittag ist die Emma Gorge, eine traumhafte Schlucht in der Cockburn Range. Um 9 Uhr sind wir am Parkplatz und laufen los. Es geht über Felsen und Bäche bis wir nach einiger Zeit durch Regenwald laufen. Nach einer Stunde erreichen wir das Ende der Schlucht. Vor uns ragen 90 Meter hohe Felswände auf, von denen ein Wasserfall in einen natürlichen Swimmingpool fällt. Wir packen unsere Badesachen aus und schon sind wir alle vier im Wasser. Es ist erfrischend kühl. Nach einem Vesper machen wir uns auf den Rückweg. Nach insgesamt drei Stunden sind wie wieder zurück am Auto. Die Fahrt geht weiter Richtung Purnululu NP, wo wir uns die Bungle Bungle Range ansehen wollen. Aber in Turkey Creek erfahren wir, dass der Nationalpark aufgrund eines Buschfeuers gesperrt ist und wahrscheinlich nicht vor Freitag wieder geöffnet wird. Der Ranger hat heute die letzten Touristen aus dem Park geholt. Da sich die Helikopter-Station im Park befindet, fallen auch die Helikopter-Flüge aus. Aber von Turkey Creek aus kann man eine Tour in einem Kleinflugzeug buchen. Und nachdem wir uns versichert haben, dass die Sicht auf die Bungle Bungles durch das Feuer nicht beeinträchtigt ist, buchen wir für den nächsten Morgen einen Flug. Wir quartieren uns auf dem Campingplatz hinter dem Roadhouse ein und es gibt Nudeln mit Tomatensosse zum Abendessen. Dann gehen die Jungs ins Bett. Christian schreibt noch Tagebuch und Katrin liest ein Buch. Nachts bekommen wir Besuch von einer Kuhherde. Die Tiere tummeln sich um unseren Stellplatz. Als ein Hund in der Nachbarschaft bellt, verschwinden sie wieder.

 

Bungle BunglesDienstag, 20.10.2009: Heute ist Halbzeit – seit einem halben Jahr sind wir unterwegs. Es fühlt sich ganz schön lang an und wir freuen uns, dass wir noch ein halbes Jahr vor uns haben. Um Viertel nach fünf klingelt der Wecker. Wegen der Zeitverschiebung wird es jetzt schon langsam hell. Wir packen zusammen, die Jungs frühstücken eine Kleinigkeit und dann geht es auch schon los. Mit von der Partie sind Marion und Thomas aus Schorndorf. Die beiden sind ebenfalls mit einem gemieteten 4WD von Darwin nach Perth unterwegs. Um halb sieben holt uns der Pilot persönlich am Roadhouse ab. Wir fahren zwei Kilometer zum Rollfeld. Dort steht eine kleine Cessna. Es hat für sechs Leute inklusive Pilot Platz. Christian sitzt neben dem Piloten und Peter auf Katrins Schoss. Um sieben Uhr sind wir in der Luft und fliegen Richtung Purnululu Nationalpark. In der Ferne sieht man die Rauchschwaden des Buschfeuers. Der Pilot berichtet, dass es seit letztem Freitag brennt. Ausgelöst wurde das Feuer durch einen Blitzeinschlag. Das ist am Ende der Trockenzeit nicht ungewöhnlich. Und da es sich um nahezu unbewohntes Gebiet handelt, lässt man das Feuer einfach ausbrennen. Dies kann jedoch Wochen dauern. Nach fünfzehn Minuten Flug erreichen wir die Bungle Bungle Range. Die Sandsteinformationen zeigen sich in der Morgensonne von ihrer besten Seite. Der Rauch des Buschfeuers hängt teilweise noch in den Tälern. Nach einer Stunde landen wir wieder sicher auf dem Rollfeld von Turkey Creek. Wir verabschieden uns von den Schorndorfern, die zur Gibb River Road fahren, und fahren Richtung Südwesten. Wir wollen es heute bis zur Windjana Gorge schaffen. Nach 400 Kilometern erreichen wir Fitzroy Crossing. Dort essen wir zu Mittag. Als Katrin nach Informationen über die Windjana Gorge fragt, erfährt sie, dass diese wegen Buschfeuer ebenfalls gesperrt ist. Vor allem Christian ist sehr enttäuscht. Wir entschliessen uns, Richtung Broome weiterzufahren. Falls die Windjana Gorge morgen wieder offen sein sollte, fahren wir eventuell zurück. Auf einem Campingplatz hinter einem Roadhouse 180 Kilometer vor Broom schlagen wir unser Nachtlager auf. 

 

BroomeMittwoch, 21.10.2009: Am Morgen brechen wir zeitig auf - der Campingplatz hinter dem Roadhouse gehört eindeutig nicht zu unseren Favoriten. Die ganze Nacht lief ein lauter Generator und überall liegt Kuhmist von den freilaufenden Rindern. Wir fahren knapp zwei Stunden und erreichen dann Broome. Hier hat noch vor einer Woche ein Buschfeuer 65.000 ha Land verbrannt. Dementsprechend karg wirkt die Umgebung. Wir fahren zum Palm Grove Campingplatz, der nur 500 Meter vom bekannten Cable Beach entfernt ist. Nachdem wir uns einen Platz gesichert haben, fahren wir direkt zum Strand und essen dort zu Mittag. Die Jungs toben auf dem angrenzenden Spielplatz. Anschließend fahren wir zurück zum Campingplatz und bauen unser neues Zelt auf. Im Dachzelt wollen wir nicht schlafen, um die nächsten Tage mobil zu sein, da wir den Auspuff reparieren lassen müssen. Seit einiger Zeit ist das Auto unangenehm laut. Am Nachmittag machen wir einen kurzen Stadtbummel durch Chinatown, dem eigentlichen Zentrum der Stadt. Dort finden wir für Katrin, Christian und Peter neue Sonnenbrillen. Unsere alten sind alten mittlerweile zerkratzt oder kaputt. Zum Sonnenuntergang fahren wir wieder zum Strand und geniessen das wunderschöne Naturschauspiel. Zurück am Campingplatz gibt es Nudeln mit Ei und Käse. Anschließend gehen die Jungs schlafen.

 

Carl der Yedi RitterDonnerstag, 22.10.2009: Am Morgen geht Christian mit den Jungs an den Swimmingpool während Katrin die Internetseite aktualisiert. Um elf Uhr fährt Christian Katrin, Carl und Peter an den Strand und geht anschließend Lebensmittel einkaufen. Anschließend kommt auch Christian an den Strand. Wir holen uns im Strandcafe eine Pizza zum Mittagessen und essen am Strand. Da es hier traumhaft schön ist, verlängern wir die Miete des Sonnenschirms und Carl geht mit Christian mit dem Bodyboard die Wellen reiten, während Peter mit Katrin im Schatten kuschelt. Gegen drei Uhr fahren wir zurück zum Campingplatz. Katrin macht einen Mechaniker ausfindig, der morgen unseren Auspuff reparieren kann. Wir versorgen die eingekauften Lebensmittel und die Jungs spielen. Am Abend gibt es leckere Steaks vom Grill mit gegrillten Maiskolben.

 

Cable BeachFreitag, 23.10.2009: Noch vor dem Frühstück vermisst Christian seine Sonnenbrille. Wir suchen das ganze Auto, die Campingküche und die sanitären Anlagen des Campingplatzes ab. Die Brille ist nicht aufzufinden und die Laune ist deshalb auf dem Nullpunkt. Um halb neun bringt Christian das Auto in die Werkstatt und wird vom  Mechaniker wieder am Campingplatz abgesetzt. Nach einer halben Stunde ist der Mechaniker jedoch samt unserem Auto wieder da und berichtet, dass der Auspuff zusätzlich am Krümmer im Motorraum ein Leck habe. Seufzend willigen wir in die Reparatur ein. Anschließend laufen wir an den Strand. Dort haben unsere Jungs jede Menge Spass mit den gemieteten Sandspielsachen und Carl und Christian gehen wieder Wellenreiten. Es ist so schön und erholsam, dass auch unsere Laune wieder gut ist. Um halb vier laufen wir zurück zum Campingplatz und um fünf kann Christian das Auto abholen. Unser „Lurchi“ hat jetzt deutlich mehr Leistung. Es hat sich also gelohnt. Christian wird darauf hingewiesen, dass unsere Reifen abgefahren sind und sich schon in einem „illegalen“ Zustand befinden. Am Abend macht Carl mit dem vierjährigen Romeo und Peter mit der zweijährigen Alessia aus Zürich Bekanntschaft, die mit ihren Eltern und einem Wohnmobil für drei Monate durch Australien reisen. Zum Abendessen gibt es für Carl und Peter Hotdogs, die Peter gerne mit Alessia teilt. Katrin und Christian essen Knoblauchbaguette mit griechischem Salat. Anschließend fallen unsere Jungs ins Bett. Kurz bevor auch wir schlafen gehen findet Christian seine neue Sonnenbrille im Kofferraum unter dem Küchentisch. Wie die da wohl hinkam? Die Freude ist gross.

 

Cable BeachSamstag, 24.10.2009: Am Morgen spielen die Jungs mit ihren neuen Spielkameraden. Als Romeo und Alessia mit ihren Eltern in die Stadt fahren, geht Christian mit Carl und Peter kurz in den Pool, während Katrin die Strandsachen zusammenpackt. Katrin vereinbart telefonisch beim Reifenhändler einen Termin. Als wir los wollen, springt das Auto nicht an. Die Batterie scheint leer zu sein. Wir haben die letzte Zeit wohl wieder zu viele elektrische Geräte geladen. Tobi, unser Nachbar, der mit seiner Freundin bereits seit eineinhalb Jahren durch Australien tourt, hilft uns aus der Misere und gibt uns Starthilfe. Anschließend bringt Christian die Familie wieder an den Strand und fährt in die Stadt um die Reifen zu wechseln. Um zwölf ist er zurück und holt Katrin, Carl und Peter ab. Wir fahren zum Campingplatz, Peter macht einen  Mittagschlaf und Carl darf mit dem Romeo und dessen Papa in den Pool, während Katrin am Computer arbeitet und Christian über Peters Mittagschlaf wacht. Tobi kommt vorbei und die beiden erzählen sich gegenseitig die bisher erlebten Abenteuer. Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir wieder an den Strand. Im hinteren Anteil vom Cable Beach hat man die Möglichkeit mit einem Geländewagen bei Ebbe direkt an den Strand zu fahren. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Wir erleben erneut einen traumhaften Sonnenuntergang mit vorbeiziehenden Kamelkarawanen. Zurück am Campingplatz gibt es Nudeln mit Knoblauch, frischen Tomaten und Oliven. Uns gefällt es hier so gut, dass wir noch einen Tag länger bleiben wollen.

 

Gantheaume PointSonntag, 25.10.2009: Den Morgen verbringen wir auf dem Campingplatz. Katrin wäscht zwei Maschinen Wäsche. Alessia, Peter, Carl und Romeo sind mittlerweile richtig dicke Freunde und spielen den ganzen Vormittag. Am Nachmittag fahren wir zum Gantheaume Point. Dort steht ein Leuchtturm und es gibt dort Dinosaurier Fussabdrücke zu sehen. Als wir dort ankommen senkt sich bereits die Sonne und taucht die roten Felsen in ein wunderschönes Licht. Auf dem Leuchtturm nistet ein Weissbauchseeadler. Wir geniessen den Sonnenuntergang. Anschließend fahren wir an die Werft von Broome an der Roebuck Bay und essen dort zu Abend.

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