Zieglers auf Weltreise

Woche 23 - Chili Beach bis Cairns

21. September 2009 - 27. September 2009

 

Chili BeachMontag, 21.09.2009: Wir bleiben einen weiteren Tag am Chili Beach. Vormittags spielen die Kinder. Als die Flut da ist, gehen Joeri und Christian mit den Kindern fischen. Katrin arbeitet an der Internetseite. Nach einem sehr bescheiden schmeckenden Dosensuppen-Essen macht Katrin mit Peter wieder eine zweistündige Mittagspause auf der Bank. Carl spielt mit Caja und hört dann iPod, so dass Christian Tagebuch schreiben kann. Nachmittags wagen wir uns alle ins flache Meer, aber haben ein wachsames Auge. Der Ranger hat uns von einem zweieinhalb Meter Krokodil berichtet, dass vom Creek ab und an ans Meer spaziert. Letztes Jahr wurde ein viereinhalb Meter grosses Krokodil am Strand gefangen, da es zu einer zu grossen Gefahr wurde.

 

Offroad AbenteuerDienstag, 22.09.2009: Am Morgen fahren Engels voraus. Wir verabreden uns in Lockheart River, einer Aboriginal Gemeinde, wo wir eigentlich einkaufen wollen. Doch Engels kommen uns auf der Fahrt dorthin entgegen und berichten, dass Lockhart eine schreckliche Gegend sei. Viele Autofracks, herumstreunende, verwilderte Hunde und verwahrloste Kinder prägen die Gegend, so dass Engels nicht einmal dort tanken wollten. Wir fahren ohne einzukaufen und zu tanken weiter. An der Rangerstation rät uns eine Tafel vom Frenchman Track ab, da dieser nur von erfahrenen  Offroadfahrern befahren werden sollte. Da die Australier mit solchen Warnungen meist nicht übertreiben fahren wir eine andere Strecke, die auf der Karte eingezeichnet ist. Nach  zehn Kilometern bissiger Offroadpiste kehren wir jedoch an einer schwierigen Flussdurchfahrt am Pasco River wieder um und folgen der Developmental Road. Dieses Offroadabenteuer hat uns fast zwei Stunden gekostet, aber auch viel Spass gemacht. Endlich konnten unsere Autos zeigen, was sie können. Wir fahren weiter in Richtung Moreton Old Telegraph Station. Dort brennt jedoch der Busch und Rauch verdüstert den Himmel. Der Platz wirkt wie ausgestorben und wir entscheiden uns weiter zu fahren nach Bramwell Junction. Dort gibt es einen Campingplatz zwischen Termitenhügeln. Am Abend geniessen wir nach einer Dusche jeder einen Burger zusammen mit Familie Engels im Roadhouse. 

 

Old Telegraph TrackMittwoch, 23.09.2009: Am Vortag haben wir erfahren, dass der Old Telegraph Track derzeit in einem guten Zustand sei und man kein Offroad-Spezialist sein muss, um ihn zu befahren. Es habe zwar einige knifflige Flussdurchfahrten, aber die seien mit etwas Geschick zu bewältigen. Wir packen zügig unsere Sachen zusammen und starten um halb zehn. Der Track ist einspurig und immer wieder sehr abenteuerlich. In den Flüssen hier gibt es aber keine Krokodile. So legen wir unseren ersten Badestopp am Dullhunty River ein und sind von dem kleinen Wasserfall und dem erfrischenden Nass sehr begeistert. Wir umfahren den Gunshot Creek, der derzeit nur mit Seilwinde zu bewältigen ist, auf einer langweiligen, aber fahrbaren Bypass-Route. Zurück auf der Old Telegraph Road durchqueren wir den Cockatoo Creek und biegen dann ab zu den Fruit Bat Falls. Wir haben Glück – als wir dort ankommen, sind wir anfangs alleine und können das nasse Paradies ungestört in vollen Zügen geniessen. Wir sind uns einig – dies ist der schönste Bade-Wasserfall, den wir bisher gesehen haben. Dann geht es weiter zum Campingplatz an den Eliot Falls. Wir sichern uns die letzen zwei freien Plätze – die Ferien machen sich bemerkbar. Nach kurzem Aufbau geht Christian mit den Jungs und unseren holländischen Freunden an die Wasserfälle während Katrin Pfannkuchen brät. Offensichtlich duften die Pfannkuchen lecker, denn ein kleiner Dingo steht plötzlich neben Katrin. Katrin beherrscht sich und bietet dem ungebetenen Gast nichts zu essen an. Stattdessen bewaffnet sie sich mit einem ordentlichen Stück Holz, schiesst aber nur Bilder. Als die Jungs zurückkommen sind die Pfannkuchen fertig, der kleine Dingo weg und wir können in Ruhe zu Abend essen.

 

The Tip, Cape YorkDonnerstag, 24.09.2009: Unser heutiges Ziel ist „The Tip of Cape York“ – die nördlichste Spitze des australischen Kontinents. Wir packen zügig zusammen. Engels sind mal wieder schneller und fahren vor. Nach zehn Minuten erhalten wir über Funk (UHF) eine Nachricht von Engels, dass sie am Eliot Creek auf uns warten, da der Fluss tief ist und nicht einfach zu durchfahren. Nach einer Viertelstunde sind auch wir am Fluss. Vor uns steht noch ein Landcruiser und wir lernen Caroline und Clemens aus Köln kennen. Zusammen mit unseren holländischen Freunden fachsimpeln wir über die beste Möglichkeit den Fluss zu durchqueren. Clemens geht es als erster an. Er rutscht mit dem Hinterrad in eine tiefe Stelle im Fluss und demoliert sich die Stosstange. Joeris Auto, als auch unser Landcruiser, sind mit den guten „Old Man Emu“ Stossdämpfern ausgestattet, wodurch die Autos wesentlich höher liegen. Das Wasser schwappt jedoch in den tiefen Abschnitten bis über die Motorhaube, aber auch diesen Part haben wir gut überstanden. Es folgen noch weitere nervenkitzelnde Flussdurchfahrten. Um kurz nach zwölf kommen wir an der Seilfähre über den Jardin River an. Das Fährpersonal hat jedoch bis ein Uhr Mittagspause, so dass wir warten müssen. Auch Caroline und Clemens treffen wir an der Fähre wieder. Caroline wird direkt von Carl vereinnahmt. Er stellt Caroline seine Dino-Sammlung vor. Anschließend gibt es noch ein Eis und schon ist es ein Uhr. Wir fahren auf die Fähre, setzen über und erreichen nach einer weiteren knappen Stunde Bamaga. Hier tanken wir und fahren anschließend die restlichen 30 km zur Spitze von Cape York. Wir parken die Autos. Ein Weg führt anfangs durch dichten Regenwald und anschließend über schroffe Felsen hoch über dem Mehr. Nach einer knappen halben Stunde Fussmarsch sind wir da -  am nördlichsten Punkt des australischen Kontinents. Die Sonne lässt uns etwas im Stich, aber wir geniessen den Moment gemeinsam mit Engels. Anschließend geht es einen 15 km langen Track, der nochmals alles von unseren Autos fordert, zum Campingplatz an der Punsand Bay, einem traumhaften weissen Sandstrand. Aber auch hier gibt es Krokodile und Haie, so dass ein Bad im Meer flachfällt. Am Abend gehen wir im Restaurant auf dem Campingplatz essen. Nach zwei Tagen „Pfannenkuchen“ schmeckt uns das Chicken Curry ausgezeichnet. Für die Kinder gibt es Fish and Chips.

 

Punsand BayFreitag, 25.09.2009: Famile Engels will heute bereits weiter fahren. Wir entschliessen uns noch eine weiteren  Tag zu bleiben und so heisst es Abschied nehmen von unseren Freunden. Vielen Dank Joeri, Anne und Caya. Ohne euch hätten wir dieses traumhafte Fleckchen Erde wahrscheinlich nicht gesehen. Peter ist traurig, dass seine Freundin Caya nun nicht mehr mit ihm Auto spielen kann. Wir frühstücken gemütlich und anschließend geht Christian duschen und Katrin spielt mit den Jungs am Strand. Als Christian an den Strand kommt um Katrin abzulösen, gesellt sich Caroline dazu und spielt mit Carl und Peter Auto und Dinosaurier. Katrin räumt derweil das Auto auf und entfernt zumindest den gröbsten Dreck. Anschließend gibt es Mittagessen und Peter macht einen Mittagschlaf. Katrin wäscht Wäsche und Carl hört auf dem i-Pod eine Geschichte. Am Nachmittag kommen Clemens und Caroline vorbei. Carl und Peter spielen mit den australischen Nachbarjungen. Am Abend geht Katrin mit Carl, Peter und Caroline noch kurz in den Swimmingpool und Christian macht Ravioli. Dann ist es schon wieder Zeit für unsere Jungs ins Bett zu gehen. Um neun kommen nochmals unsere Kölner Freunde auf ein Bier vorbei. Es ist ein netter Abend und wir gehen erst um Mitternacht ins Bett.

 

Archer River RoadhouseSamstag, 26.09.2009 Wir stehen um kurz nach sieben auf und packen unsere Sachen. Um acht gehen wir im Campingplatzrestaurant frühstücken. Anschließend schauen wir bei Caroline und Clemens vorbei, um uns zu verabschieden. Wir tauschen Adressen und dann geht es los. Um kurz nach elf sind wir wieder an der Seilfähre am Jardine River. Die Fahrt geht weiter zu den Fruit Bat Falls. Diese Wasserfälle haben es uns angetan und wir legen erneut einen Badestopp ein. Nach dem Mittagsimbiss fahren wir weiter Richtung Süden. Peter schläft eineinhalb Stunden und wir kommen gut voran. An der Bramwell Junction entscheiden wir uns weiterzufahren. Unser Ziel ist das Archer River Roadhouse. Hier treffen wir um halb sechs ein, tanken und schlagen unser Nachtlager auf. Am Abend essen wir den berühmten Archer-Burger im Roadhouse. Die deutsche Bedienung freut sich uns wieder zu sehen. Im Restaurant ist einiges los, da irgendwelche Meisterschaften im Football im Fernsehen übertragen werden. Wir kommen mit einem netten Australier ins Gespräch, der eine Pferdefarm in der Nähe von Chillagoo besitzt. Er lädt uns ein, ihn zu besuchen, falls wir auf unserem Weg nach Westaustralien dort vorbeikommen. Christian schreibt noch Tagebuch während Katrin bereits mit den Kindern eingeschlafen ist.

 

Speed TicketSonntag, 27.09.2009: Wir fahren um halb zehn los Richtung Süden. Die Jungs sind mit Büchern, Autos und Hörspielen versorgt. Unterwegs gibt es während der Fahrt immer wieder was zu knabbern. Peter macht einen langen Mittagschlaf und wir kommen gut voran. Unser Ziel, heute noch Cairns zu erreichen, rückt näher. Peter wacht auf und wir machen Mittagspause in Laura, einem verschlafenen Nest „in the middle of nowhere“. An der altertümlichen Zapfsäule kommt Christian mit dem Tankwart ins Gespräch. Er fragt, woher wir kommen. Christian sagt ihm, dass wir aus Süddeutschland sind. Er antwortet, dass er Freunde in einer kleinen Stadt namens Backnang habe, die er vor ein paar Jahren mal besucht habe, aber das kenne ja sowieso keiner. Als wir ihm erzählen, dass Christian aus der Nähe von Backnang stammt, kann er es kaum glauben. Wir fahren weiter und erreichen 100 km südlich von Laura endlich wieder asphaltierte Strasse. Die Gegend ist recht eintönig und menschenleer. Eines der wenigen Autos, das uns entgegenkommt, ist ein Polizeiwagen, der uns mit der Laserpistole ins Visier nimmt. Mist! 15 km/h zu schnell - kostet 200 AUD. Ärgerlich, aber besser als mit überhöhter Geschwindigkeit einen Unfall zu bauen. Denn wie wir erfahren, sind letztes Jahr auf dieser Strasse sechs Menschen umgekommen. Um sechs Uhr erreichen wir Cairns. Wir holen uns eine Pizza bei Pizza Hut und fahren zu unserem bereits bekannten Campingplatz. Wir bauen das Zelt auf, bringen die Kinder ins Bett und geniessen ein kühles Bier.

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