Zieglers auf Weltreise

Woche 17 - Glasshouse Mountains bis Fraser Island

10. August 2009 - 16. August 2009

 

Crocodile HunterMontag, 10.08.2009: Die Nacht war bitterkalt. Wir werden durch ein wunderschönes Vogelkonzert mit seltsamen, lustigen Vogelgeräuschen geweckt. Die Sonne scheint auf unseren Platz und wärmt uns auf. Nach dem Frühstück fahren wir in den zehn Kilometer entfernten Australia Zoo, dem Lebenswerk von Steve Irvin. Man kennt ihn als Crocodile Hunter, den auch wir im deutschen Fernsehen ab und an auf VOX gesehen haben. Sein Leben waren die wilden Tiere. Er starb viel zu jung am Great Barrier Reef am 4. Juli 2006 bei Drehaufnahmen. Ein Stachelrochen hat ihn mitten ins Herz gestochen. Seine Familie führt den Zoo weiter und so sehen wir Riesenechsen, Krokodile, Kängurus, Koalas, Elefanten, Schlangen und vieles mehr. Der Zoo ist wunderschön angelegt mit viel Platz für die Tiere. Am Abend kaufen wir in Beerwah noch den fehlenden Gasanschluss und fahren dann zurück zum Coochin Creek. Es gibt Reste vom Vortag zum Abendessen. Danach fallen die Jungs ins Bett. Wir unterhalten uns noch eine Weile unter klarem Sternenhimmel gehen dann aber auch zeitig ins Bett. Es wird abends einfach zu kalt, um länger Zeit draussen zu sitzen.

 

Glasshouse MountainsDienstag, 11.08.2009: Wir verlängern noch einen Tag auf dem Campingplatz am Coochin Creek. Heute wollen wir einen Ausflug in den Glasshouse Mountains Nationalpark machen. Wir gehen den Vormittag gemütlich an. Die Jungs spielen auf dem geräumigen Campingplatz und wir trinken Kaffee und machen Frühstück. Um die Mittagszeit brechen wir auf nach Beerwah. Dort kaufen wir ein und fahren danach zur Tourist Info. Peter schläft und Carl spielt auf dem angrenzenden Spielplatz, während Katrin Infos über die nahe gelegene Region einholt. Nachdem Peter aufgewacht ist fahren wir zum Aussichtspunkt der Glasshouse Mountains, um dort zu picknicken und anschließend eine kleine Wanderung zu machen. Am Picknickplatz angekommen, schleicht dort ein riesengrosser Leguan entlang. Die Jungs sind fasziniert und Katrin bekommt eine  Gänsehaut. Diese Echsen haben wir erst gestern im Zoo gesehen und hier krabbeln sie frei herum. Wir essen leckere Salami-Käse Baguettes und machen danach eine kleine Wanderung durch einen „Zauberwald“. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf die Glasshouse Mountains. Gegen Abend fahren wir zurück zum Campingplatz. Es gibt Würstchen, Maiskolben und Kartoffeln vom Grill. Um halb zehn sind alle im Bett.

 

Happy Birthday Wolfgang!Mittwoch, 12.08.2009: Pünktlich um halb sieben muss Carl, wie jeden Morgen, aufs Klo und der Tag beginnt. Wir trinken Kaffee, frühstücken und packen zusammen. Um 10 Uhr sind wir startklar. Wir fahren zuerst wieder nach Beerwah. Dort haben wir am Vortag ein Internetcafe entdeckt. Hier trinken wir nochmals Kaffee und versuchen Opapa zu erreichen. Wir singen- morgens um vier Uhr deutscher Zeit - ein Geburtstagsständchen auf den Anrufbeantworter. Katrin arbeitet an der Internetseite und Ursel geht mit Peter einkaufen. Gegen Mittag brechen wir auf nach Noosa. Der erste Campingplatz, den wir ansteuern, ist ausgebucht. Wir fahren weiter und finden in Tewantin, nahe Noosa, einen netten Campingplatz unter Palmen. Hier gibt es Internet und heisse Duschen. Katrin geht mit den Jungs in den Swimmingpool und unter die Dusche, während Ursel und Christian das Zelt aufbauen. Es fängt zwischenzeitlich an zu regnen, so dass wir das Zelt in Rekordzeit aufstellen. Der kurze Schauer ist schnell vorüber und bald scheint wieder die Sonne. Am Abend bringt Katrin die Jungs ins Bett. Wir machen uns leckere Rumpsteaks auf dem Gasgrill, den man hier fast in jedem Nationalpark bzw. auf jedem Campingplatz findet. Und dann erreichen wir Wolfgang doch noch per Skype und können ihm persönlich gratulieren und alles Gute für seine Alpenüberquerung mit Basti per Fahrrad wünschen. Am späten Abend zieht ein Gewitter auf, aber dank unserer tollen Markise überstehen wir den Regen im Trockenen. Es ist wesentlich wärmer, als die letzten Tage. Christian schläft in der Hängematte zwischen Palmen.

 

Carl isst MuschelnDonnertag, 13.08.09: Nach einer morgentlichen, heissen Dusche brechen wir auf. Wenige Meter vom Campingplatz entfernt, holen wir die Campinggenehmigungen für Rainbow Beach und Fraser Island. Man muss sich und das Fahrzeug registrieren. Beide Gegenden sind nur mit einem 4WD-Auto befahrbar. Es gibt einiges zu beachten und die ausgestellten Bilder im Registrierungsbüro von im Sand versunkenen Fahrzeugen sind beeindruckend und uns wird es etwas mulmig. Wir wollen zwei Nächte am Rainbow Beach verbringen und für Fraser Island registrieren wir uns für fünf Nächte. Anschließend fahren wir nach Noosa Head, schlendern über die Hastings Street und gehen im Cafe Le Monde Mittagessen. Es gibt Miesmuscheln in Pernod Sauce für uns und Fish and Chips für die Jungs – alles sehr lecker. Anschließend gehen wir noch kurz zum Strand. Um drei Uhr brechen wir auf Richtung Rainbow Beach. In einem Kreisverkehr in Noosa schleudert ein entgegenkommendes Fahrzeug Steine auf und wir haben ein Loch in der Windschutzscheibe. Während der Fahrt werden die Risse in der Frontscheibe grösser. Gegen halb sechs erreichen wir unseren Campingplatz am Inskip Point und finden einen Stellplatz direkt am Meer. Wir bauen die Zelte auf. Es ist recht stürmisch. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Tomatensosse. Um neun sind alle im Bett.

 

Rainbow BeachFreitag, 14.08.2009: Am Morgen ist es nahezu windstill. Es hat jedoch Nebel. Wir frühstücken und schon kurz darauf löst sich der Nebel auf. Wir baden im Meer am traumhaften Strand. Anschließend packen wir das Dachzelt zusammen und fahren nach Rainbow Beach. Dort gehen wir in einem netten Imbiss Mittagessen - es gibt Pizza und Burger. Nach einem kurzen Bummel durch den Ort gehen wir einkaufen. Anschließend fahren wir zum RACQ, dem australischen ADAC, wegen der kaputten Windschutzscheibe, ausserdem funktionieren unsere Scheibenwischer nicht mehr. Ein Mechaniker schaut sich die Scheibenwischer an, vermutet einen Kurzschluss, kann aber die Sicherung auf die Schnelle nicht finden. Er sagt, dass wir uns derzeit in einer stabilen Hochdrucklage befinden und es in nächster Zeit nicht regnen werde. Um die Risse in unserer Windschutzscheibe aufzuhalten, bohrt er am Ende der Risse kleine Löcher in die Scheibe. Es funktioniert - die Risse wandern erst mal nicht weiter. Wir fahren am Nachmittag zurück Richtung Campingplatz. Um für morgen vorbereitet zu sein, wollen wir noch kurz zum Fähranleger fahren, wo die Fähre nach Fraser Island abfährt. Zuvor lässt Christian noch Druck aus den Reifen ab, da zur Fähre keine Strasse, sondern nur eine Sandpiste führt. Aber es hilft nichts - nach wenigen Metern hat sich unser Landcruiser im Sand festgefahren. Uns kommen zwei junge Australier zur Hilfe, die uns mit Abschleppseil und ihrem Pick-Up wieder herausziehen. Die Jungs bemerken zum Glück, dass unsere Vorderräder nicht „gelockt“ sind und wir daher gar nicht mit Vierradantrieb gefahren sind. Ein einfacher Handgriff genügt und unsere Vorderräder sind verriegelt. Nach ordentlicher Adrenalinausschüttung fahren wir am Strand entlang zurück zu unserem Campingplatz. Wir sind froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, bevor wir nach Fraser Island fahren. Es ist Wochenende und auf dem Campingplatz findet direkt neben uns eine Party statt. Zum Abendessen gibt es Schinkennudeln mit Ei. Nachdem die Jungs schlafen packen wir schon einen Grossteil unserer Sachen zusammen, da  wir morgen früh spätestens die Fähre um halb neun nehmen müssen, um den südöstlichen Teil des Strandes auf Fraser Island befahren zu können. Danach kommt die Flut und der Standabschnitt kann nicht mehr befahren werden. Die Party neben uns wird immer lauter und die letzten Gäste gehen erst gegen vier Uhr schlafen. Wir alle schlafen dementsprechend schlecht.

 

Fraser IslandSamstag, 15.08.2009: Um sechs Uhr klingelt der Wecker. Ursel und Christian packen die restlichen Sachen. Die Jungs und Katrin stehen um sieben Uhr auf. Um zehn nach acht fahren wir zur Fähre. Diesmal klappt alles auf Anhieb. Wir bleiben in den tiefen Fahrspuren im weichen Sand dank Allradantrieb nicht stecken. Um halb neun sind wir auf der Fähre. Die Überfahrt dauert nicht sehr lange. Auf Fraser Island angekommen rasen alle Allradautos den Strand entlang. Wir haben 40 km Strandpiste vor uns. Wir fahren zwischen 60km/h und 80 km/h und werden trotzdem ständig überholt. Selbst ein 4WD Bus fährt an uns vorbei. Wir fahren durch mehrere kleine Flussläufe und nach 20 km sehen wir den ersten Dingo am Strand. Nach weiteren 20 km zweigt eine tiefe Sandpiste ins Inland ab. Dort liegt unser Campingplatz. Zuerst müssen jedoch noch zehn km Sandpiste durch Regenwald gemeistert werden. Wir alle sind angespannt, denn hier ist weder vor noch hinter uns ein Fahrzeug. Es gibt keinen Handyempfang und UHF haben wir uns noch nicht einbauen lassen. Wir werden alle ordentlich durchgeschüttelt und unser Landcruiser kann das erste Mal zeigen was er kann. Wir kommen wohlbehalten am Campingplatz Central Station mitten im Regenwald an. Wir bauen unser Zelt und die Küche auf und brechen dann gleich zu unserem ersten Ausflug auf. Ursprünglich wollen wir zum Lake McKenzie, aber wir nehmen gleich am Campingplatz die falsche Abfahrt. Wir fahren auf weichen Sandstrassen über Wurzeln und Baumstämme durch einen wunderschönen Regenwald und erreichen irgendwann Lake Birrabeen. Es ist einer der vierzig Süsswasserseen auf Fraser Island. Der Sand ist so fein wie Puderzucker. Es ist wenig los. Man hört nichts ausser Bienen und Wassergeplätscher. Ursel und Christian gehen noch einmal zurück zum Auto, um Essen und Sandspielzeug zu holen, doch sie wählen einen anderen Weg. Unterwegs begegnen ihnen drei der grossen Warane, aber das Auto finden sie nicht. Sie kommen zurück zu Katrin und den Kindern. Zwischenzeitlich sind alle Seebesucher weg und wir sind völlig allein am Strand. Wegen der Dingos, den wilden Hunden, vor denen hier auf vielen Warnschildern gewarnt wird, bleibt Christian mit den Jungs am Strand, während Ursel und Katrin die Sachen aus dem Auto holen. Wir verbringen einen traumhaften Nachmittag am Strand. Mit unserem Campingkocher kochen wir Spaghetti mit Käse für die Jungs und mit Knoblauch für die grossen – ein Genuss. Gegen später kommen noch einmal ein paar Touristen an den See. Ein Tourguide fängt eine der seltenen Langhalsschildkröten, die es wohl nur noch hier auf Fraser Island gibt – ein putziges Kerlchen. Um drei Uhr brechen wir auf und fahren die acht Kilometer offroad zurück Richtung Campingplatz. Zum Abendessen gibt es leckere Pfannkuchen. Es ist wieder sehr kalt. Katrin bringt die Jungs ins Bett und schläft mit ein. Ursel und Christian sitzen noch eine Weile vor dem Zelt. Es raschelt mehrfach im Unterholz, dann taucht ein Opossum auf und schlendert gemütlich über unseren Stellplatz.

 

Lake McKenzieSonntag, 16.08.09: Nach einer kalten Nacht packen brechen wir zeitig zum Lake McKenzie auf. Auch dorthin führt eine nicht einfach zu fahrende Sandpiste. Nach einer halben Stunde Offroad-Abenteuer erreichen wir den See. Die Parkplätze sind begrenzt und zehn Minuten nach unserer Ankunft sind alle Plätze belegt. Wir laufen hinunter zum azurblauen See mit weissem Sand. Es sind viele Menschen am Strand, da auch die Offroad-Busse ihre Passagiere an diesem Highlight von Fraser Island abladen. Überall stehen wieder Dingo-Warnschilder. Wir setzen uns abseits der Touristenmassen unter einen schattigen Baum an einen schönen Strandabschnitt. Es gibt Salamibrote zum Mittagessen. Wir gehen baden. Das Wasser ist traumhaft. Selbst unser sonst eher wasserscheuer Peter hat Spass am Planschen. Ursel und Katrin gönnen sich ein Mineralsandpeeling. Christian geht mit Peter auf dem Rücken spazieren. In 200 m Entfernung entdeckt er einen zweiten Strand, der völlig menschenleer ist. Gegen drei Uhr treten wir den Rückweg an. Es wird im dichten Regenwald schon kurz nach fünf dunkel und auch sehr kalt. Zum Abendessen gibt es Reis mit Ei, Würstchen und Salat und alle gehen zeitig ins Bett.

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