Zieglers auf Weltreise

Woche 4 - Blythe bis Lake Powell

10. Mai 2009 - 16. Mai 2009

 

Arizona10. Mai 2009: Wir springen direkt morgens wieder alle zusammen in den Pool. Um zwölf Uhr brechen wir nach einer langen Skype-Session mit der ganzen Familie – ist ja schliesslich Muttertag – zum Lake Pleasant auf. Der See liegt mitten in der Wüste von Arizona umgeben von grossen Kakteen. Peter schläft fast während der ganzen Fahrt und Carl hört eine neue spannende Dinosaurier-Geschichte auf dem iPod. Danke Basti! Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel und sind begeistert. Wir haben einen Stellplatz direkt am glasklaren See. Gleich nach der Ankunft geht es in das kühle Nass. Peter stolpert und macht seinen ersten „Bauchplatscher“. Nach einem kurzen Schreck ist alles wieder in Ordnung. Zum Abendessen gibt es für die Kinder leckere Pfannkuchen und für Mama und Papa – mal wieder - leckere Steaks vom Grill.

 

Sedona11. Mai 2009: Nach einem erfrischenden Bad im Lake Pleasant fahren wir schon wieder los – heutiges Ziel: Sedona.  Dort angekommen sind wir von den Bergformationen fasziniert. Sedona selbst ist eine eher untypische Stadt für die USA. Die Häuser sind im tonfarbigen Pueblo-Stil gebaut und es ist alles sehr gepflegt. Den Bergen und der Gegend wird eine spirituelle Wirkung nachgesagt, dementsprechend viel esotherisch angehauchte Menschen haben sich hier niedergelassen. Wir übernachten auf dem Lolo-Mai-Campingplatz etwas ausserhalb von Sedona am Oak Creek Canyon.

 

Slide Rock Canyon12. Mai 2009: Wir haben alle gut geschlafen und sind schon morgens bester Laune. Heute wollen wir nach Flagstaff. Unterwegs machen wir einen Badestopp am Slide Rock Canyon. Der Slide-Rock-Statepark war ursprünglich eine Apfelfarm. Ein gewisser Frank Pendley erschuf dort 1907 ein Bewässerungssystem und legte damit den Grundstein für eine wirtschaftliche Nutzung in diesem Teil von Arizona. Aber das ist für uns eher nebensächlich. Der Hauptgrund weshalb wir hier einen Zwischenstopp einlegen sind die natürlichen Wasserrutschen, die es hier gibt. Nach zwei Stunden Badespass geht es weiter durch den wunderschönen Oak Creek Canyon nach Flagstaff. Wir übernachten stadtnah auf einem Campingplatz und zum Abendessen gibt’s – dreimal dürft ihr raten - mal wieder ein Kilo Steak vom Grill.

 

Ten-X Campground13. Mai 2009: Flagstaff liegt auf knapp 2000 m Höhe. Die Temperaturen sind hier eher wieder gemäßigt. Wir fahren nach dem Frühstück ins „Aquaplex“, eine neue Indoorbadelandschaft in Flagstaff mit Rutschen, Whirlpool und „Lazy River“. Um zwei brechen wir auf - Richtung Grand Canyon. Ursprünglich wollen wir in Williams auf den Campingplatz. Peter ist jetzt aber gerade eingeschlafen und wir entscheiden uns weiterzufahren. Wir kommen bis zum Ten-X –Campground mitten im Kaibab Stateforest, 5 Meilen vor dem Grand Canyon Nationalpark. Für 10 Dollar pro Nacht, die wir in einem Umschlag in einen Briefkasten stecken müssen, dürfen wir uns hier unter zahlreichen lauschigen Plätzchen den schönsten aussuchen. Wir spielen mit Carl Indianer – Anschleichen und Papa an den Marterpfahl binden gefällt ihm am besten. Peter vergnügt sich derweil mit Mister Spock (Kids Menu – Burger King): „A rescue attempt would be illogical.“ – wird wohl Peters erster Satz auf Englisch.

 

Grand Canyon14. Mai 2009: Heute wird ein spannender Tag. Der Grand Canyon – oder besser „die Schlucht, wo die Kontinente aufeinander prallten und die Dinosaurier lebten“ – steht auf dem Programm. Nur wenige Meilen trennen uns von dem Abenteuer. Katrin hat vor einigen Tagen bereits den Campingplatz „Trailor Village“ im Grand Canyon National Park reserviert und wir sind bereits zur Mittagszeit dort. Während Peter noch seinen Mittagsschlaf macht und Carl Zimmerzeit, wäre schön Zeit gewesen, um mal eine halbe Stunde abzuschalten und zu lesen, aber Christian hat anderes im Sinn. Mit einem halben Liter Eiskaffee wird unser Sofa „getränkt“ und wir haben alle Hände voll zu tun. Balu läuft einen Kilometer zum nächsten Waschsalon und Katrin spielt mit Carl Memory. Gegen fünf brechen wir auf. Wir fahren mit dem kostenlosen Shuttle-Bus zum “Rim“.  Und auch wenn es abgedroschen klingt, aber der Anblick des Grand Canyon ist einfach überwältigend – zumindest für Katrin und Christian. Peter interessiert sich mehr für anwesende Hunde und Carl für sämtliche Warnschilder. Gegen später kommt von Carl der Satz: „Ich will nicht mehr die ganze Zeit Schluchten schauen. Ich will wieder zurück ins Wohnmobil.“ Aber da ist die Sonne auch schon fast untergegangen und wir treten die Heimreise mit dem Shuttlebus an. Unsere Kinder haben sich wirklich wacker geschlagen und wir beschliessen, ihnen nicht noch einen weiteren Tag „Schluchten schauen“ zuzumuten, sondern morgen schon weiter zu fahren.

 

Dinosaurierspuren15. Mai 2009: Christian steht schon um fünf Uhr auf, um den Grand Canyon bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Mittags fahren wir Richtung Tuba-City - anfangs an der Canyonkante entlang - später durch das Navajo-Indianerreservat. Bei den ausgeschilderten Dinosaurierspuren machen wir einen Zwischenstopp. Ein Indianer führt uns fachkundig durch das Gebiet. Vor 165 Mio. Jahren war hier ein Wasserloch. Dementsprechend viele Fussabdrücke von Tyrannosaurus (Scharfzahn), Raptoren (Schnellschnapper) und Pterosauriern (Petri - Flugsaurier) aber auch Eier und versteinerte Skelette von Cera (Triceratops – Dreihorn) und Kothaufen von Littlefoot (Langhals) sind zu bestaunen. Die Führung dauert ungefähr eine halbe Stunde. Klasse! Tuba-City ist ein Ort, den man aus touristischer Sicht nicht gesehen haben muss. Wir empfinden die Tristesse eher beklemmend. Aber den Kids zuliebe legen wir hier einen Stopp ein, um die lange Distanz (225 km) zwischen Grand Canyon und Lake Powell aufzuteilen. USA-erfahrene Reisenden werden uns bezüglich der Entfernungen belächeln, aber länger als zwei Stunden Auto fahren macht mit den Kindern einfach keinen Spaß mehr. Wir verbringen den Nachmittag auf dem Spielplatz hinter dem McDonalds. Das ist neben der Autowaschanlage – hier waschen wir unseren Camper das erste Mal - das größte Highlight, das Tuba-City für uns zu bieten hat. Es gibt Fastfood zum Abendessen. Peter kann sich damit nicht so richtig anfreunden, was ja eigentlich löblich ist. Dann geht es ab ins Bett. Wir sind alle ziemlich erledigt.

 

Lake Powell16. Mai 2009: Nach einer etwas unruhigen Nacht (ob die Kinder wohl von Dinosauriern geträumt haben?) fahren wir schon morgens Richtung Lake Powell und kommen dort gegen Mittag an. Lake Powell ist der zweitgrösste Stausee der USA (nach Lake Mead – dem Wasserreservoir für Las Vegas). Er entstand Mitte der 60er Jahre durch Aufstauung des Colorado River an der Ostseite des Grand Canyon. 1980 war er erst voll gelaufen. Während Peter seinen Mittagschlaf hält und Katrin unsere Seite hoch lädt, gehen Christian und Carl zum See. Dort hat es einen roten Sandstrand. Das Wasser ist leider sehr kalt und schlammig. Am Nachmittag gehen wir alle zum Pool ins nahe gelegene Hotel. Um neun Uhr schlafen die Jungs und Katrin und Christian erleben „Freiluft-Kino“ unter Sternenhimmel. Es läuft „Eagle Eye“ - auf dem Laptop.

 

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